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Geschrieben von Marco Griep
Was ist SaaS überhaupt?
Software as a Service (SaaS) steht für Software, die online über das Internet genutzt wird – meist im Abo-Modell – anstatt klassisch gekauft und lokal installiert zu werden. Klassische Beispiele sind Canva, Office 365 oder altbekannte Streaming-Dienste wie Netflix. Das ist alles Software die von dem jeweiligen Anbieter betrieben wird und nicht Euch lokal installiert laufen muss.
Kurz: Ein SaaS-Service liefert Software als Dienstleistung und nimmt dem Kunden Infrastruktur- und Wartungsaufwand ab.
Und was ist jetzt ein Micro-SaaS?
Ein Micro-SaaS ist ein kleines SaaS-Projekt mit:
- Engem Fokus auf ein spezifisches Problem oder eine kleine Nische.
- Geringem Entwicklungsaufwand und überschaubaren Betriebskosten.
- Ziel: Stabiler kleineres Einkommen mit möglichst wenig täglichem Aufwand.
Die Idee: Ein überschaubares Produkt bauen, Nische bedienen, Abläufe automatisieren – Einnahmen laufen möglichst „passiv“. Das könnten alle möglichen kleinen Websites oder Apps sein.
Beispiel 1: wünschli.de – Online Wunschlisten
Mein Projekt wünschli.de ist ein typisches Micro-SaaS:
- Nische & Nutzen: Online Wunschlisten für Geburtstage, Hochzeiten, Geschenkideen.
- Geringe Kosten: Domain + günstiges Hosting reichen.
- Automatisierung: Zahlungen, Onboarding, Hosting laufen automatisiert.
- Skalierung: Wachstum durch Marketing möglich, Betrieb bleibt überschaubar.
- Erfahrungsgewinn: Infrastruktur, Nutzerverwaltung, Backups, Updates.
Beispiel 2: Online PDF Converter, Link Shortener oder QR Generatoren
Ein weiteres typisches Beispiel für ein Micro-SaaS-Projekt sind kleine Online-Tools, die eine klar umrissene, oft wiederkehrende Aufgabe automatisieren – etwa ein PDF-Converter, Link Shortener oder ein QR-Code-Generator. Gerade ein QR Generator lässt sich mittels Flask und wenige zeilen Python Code innerhalb von wenigen Minuten erstellen. Dann noch ein kleines Frontend / Website davor schalten und fertig ist das Projekt. Jetzt nur noch Werbung schalten.
Für diese Ideen gibts schon massig Anbieter, aber hier könnt Ihr Eure Zielgruppe genauer Ansprechen. Macht daraus einen Enterprise Service, oder Datenschutzfreundlichen Service.
Auch hier sind die laufenden Kosten überschaubar:
- Domain: wenige Euro im Jahr. Gibts oft für 1 € im Monat
- Einfaches Hosting: je nach schon ab 3 € im Monat (z. B. bei Netcup). Verwendet meinen Gutscheincode für 5 € Startguthaben: 36nc174291601049
- Wer mehr Kontrolle oder Performance braucht, kann auf einen Hetzner Cloud-Server* wechseln.
- Zertifikat (SSL), Monitoring und Backups sind meist im Hosting oft enthalten oder lassen sich über LetsEncrypt kostenlos beziehen.
Da ein PDF- oder QR-Tool meist stark automatisiert läuft und kaum Support braucht, eignet sich dieses Modell hervorragend für passives Einkommen. Die Hauptarbeit liegt in der Entwicklung und SEO-Optimierung – danach ist der tägliche Aufwand gering. Wenn Ihr Euch das Hosting komplett sparen wollt, könnt Ihr den Server am Anfang über einen Rasperry Pi* auch einfach daheim laufen lassen.
Warum ist ein Micro-SaaS ideal für ITler?
Gerade für ITler, Entwicklerinnen und technikaffine Gründer bietet das Micro-SaaS-Modell diverse Vorteile. Während viele Geschäftsideen oft viel Kapital oder ein Team benötigen, können Fachleute aus dem IT-Bereich mit ihrem Wissen und etwas Zeit sehr viel selbst umsetzen – und das bei geringen Kosten.
Ein wesentlicher Punkt ist die technische Unabhängigkeit: Du kannst Hosting, Backend und Frontend selbst aufsetzen, eigene APIs gestalten, die Datenbankstruktur planen und die komplette Logik steuern. Dadurch sparst du dir teure externe Entwickler oder Agenturen und hast volle Kontrolle über dein Produkt. Noch dazu lernst du auf praxisnahe Weise, wie moderne Softwareprodukte wirklich funktioniert und schaffst dir für deinen weiteren Wertegang Referenzen.
Ein weiterer Vorteil ist die Automatisierung der Einnahmen. Durch Abo-Modelle kannst du regelmäßige Zahlungen erhalten, ohne jedes Mal aktiv eine Leistung erbringen zu müssen. Sobald Nutzer dein Produkt abonnieren und dein System zuverlässig läuft, fließt ein Teil der Einnahmen weitgehend automatisch – ein wichtiger Schritt hin zu passivem Einkommen.
Auch die Einstiegshürde
Micro-SaaS Ideen
- Termin-Reminder für kleine Dienstleister – Friseure, Coaches, kleine Büros.
- Nischen-Newsletter-Plattform – Versand, Reporting, Abo-Modell.
- Social-Media Analyse-Dashboard – für kleine Accounts, Wachstum visualisieren.
- E-Mail Signatur Manager – zentralisierte Signaturen für Teams.
- Inventar-Management für Vereine – einfaches Tool zur Verwaltung von Materialien.
- Rechnungs-Erinnerungs-App für Freiberufler – automatische Mahnungen und Abo-Modell.
- Transkripierungs Dienst für Audiodateien - Audio zu Text transkripieren lassen.
Tipps für den Aufbau
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Marktanalyse & Nische: Problemstellung klar definieren.
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MVP: Schlank starten, schnell Feedback sammeln. Am besten über Nextcloud Forms oder einem anderen Formular Dienst.
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Automatisierung: Zahlungsabwicklung, Onboarding, Nutzerverwaltung. Zahlungsabwicklung bietet sich Digistore24 oder Stripe an. Wenn gar keine Zahlung notwendig ist, durch Affiliate Marketing, AdSense oder Product-Placements finanzieren.
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Preis-/Abo-Modell: Wiederkehrende Einnahmen sichern.
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Support & Updates: Biete Support - Mail Support für den Anfang reicht aus. Alternativ biete ein Ticketsystem, kostenlos wäre hier Zammad.
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Rechtliches & Datenschutz: DSGVO, Impressum, AGB beachten.
Micro-SaaS ist für ITler eine ideale Möglichkeit erste Einnahmen und Produkte zu haben. Reich wirst du durch das Micro-Saas nicht werden, aber schon allein die Erfahrung die du sammelst ist viel Wert. Oft benötigt es ja nur geringe Einnahmen und kostendeckend zu sein.
Mit der richtigen Idee, Nische und etwas Marketing kann jeder Gründer den ersten Schritt zu passivem Einkommen machen.